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Fahrrad fahren in Hamburg: Von Altona nach Wedel

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
17 km
Aufstieg:
95 m
Abstieg:
95 m

Eine entspannte Radtour ab Hamburg Altona über Övelgönne, Teufelsbrück, Nienstedten, den Blankenese, Wittenbergen und Schulau bis wir schließlich Wedel erreichen. Die Tour ist abwechslungsreich und die Elbe führt uns zu unserem Ziel.

Beschreibung

Die Radtour von Hamburg Altona weg bis Wedel führt und das größte Stück am Elbstrand entlang. Weiter geht es über den Elbe-Wanderweg nach Blankenese, bis uns die Elbe bis zu unserem Ziel Wedel führt. Auf dem Weg gibt es einige Möglichkeiten einzukehren, als auch zu Baden.

Von Altona nach Övelgönne

Wir starten am Bahnhof Altona, Ausgang Museumstraße, und radeln geradeaus durch die Museumstraße. Gleich hinter dem Stuhlmannbrunnen aus dem Jahre 1900 passieren wir das Altonaer Museum mit Bildern und Exponaten zur kulturhistorischen Entwicklung der Elbregion um Altona sowie der Schifffahrt und Fischerei. Dahinter geht es durch die Betty-Levi-Passage – links das klassizistische weiße Rathaus , ursprünglich als Altonaer Bahnhof erbaut; aber weil er der aufstrebenden Handelsstadt Altona buchstäblich im Wege stand, wurde kurzerhand in den 1890er- Jahren ein paar Hundert Meter landeinwärts ein neuer Bahnhof hingestellt. Wir queren die Klopstockstraße und gönnen uns den fantastischen Blick vom »Altonaer Balkon« über Hafen und Köhlbrand. Dann rollen wir entspannt die Kaistraße hinunter. 200 Meter weiter am Elbberg steht links im Gebüsch das backsteinerne Südportal des »Schellfischtunnels«, Relikt der stillgelegten Altonaer Hafenbahn; sie verband bis 1992 den Bahnhof Altona mit dem Altonaer Hafen und der dortigen Fischindustrie. Heute sind von der Hafenbahn nur noch der Tunnel durch den Geesthang und der alte Hafenbahnhof an der Großen Elbstraße übrig, von der Fischindustrie noch etliche hochmoderne Verarbeitungsbetriebe und ein paar gute Fischrestaurants. 

Auf an den Elbstrand in Altona

Wir fahren geradeaus in die Straße Neumühlen, vorbei an einer Seniorenwohnanlage im Baustil des ursprünglichen Union-Kühlhauses und an einigen historischen Wohn- und Kontorgebäuden. Am Museumshafen passieren wir die Cafés und Restaurants, den Fähranleger Richtung Finkenwerder, die bunkerartigen Lüftungsgebäude des Autobahn-Elbtunnels – und müssen absteigen: Auf dem schmalen Fußweg rechts hoch und dann durch die Gärten der ehemaligen Kapitänshäuser ist das Radfahren sinnvollerweise verboten, drängen sich hier doch an schönen Sommertagen wirklich Tausende von Spaziergängern durch’s Nadelöhr und betreiben Sightseeing: nach links auf den Elbstrom und nach rechts in stilvoll durchkomponierte Wohnzimmer. Wir schieben vorbei an hübschen und aufwendig restaurierten alten Häuschen, einigen unaufdringlichen Neubauten und dem Szene-Kleinod »Strandperle« ; vor dem Freiluft-Strandcafé unten an der Elbe sitzt das überwiegend jüngere Publikum auf Barhockern, Klappstühlen oder einfach auf dem Sand. Im Winter ist die Strandperle allerdings verwaist und sturmflutsicher verrammelt. Am Ende der Schiebestrecke beginnt eine breite Promenade, die sich mit kurzen Unterbrechungen bis Wedel hinzieht. 

Auf dem Elbe-Wanderweg über Teufelsbrück nach Blankenese

 Gleich am Anfang der breiten Promenade kommen wir am »Alten Schweden« vorbei, einem über 200 Tonnen schweren Findling, beim Bau des Autobahntunnels vom Elbgrund gefischt. Wir radeln immer am Elbstrand entlang, vorbei an mehreren Cafés und Restaurants und zahlreichen zauberhaften Picknickstellen. Rechts sehen wir die hohe Geestkante, mit fantasievollen Hanggärten, englischen Parkanlagen (vom hanseatischen Kaufmannsadel angelegt und in späteren demokratischen Zeiten der Stadt gestiftet) und gärtnergepflegten Villengrundstücken. Links der weite Blick über die Elbe: zunächst auf Containerhafen und Öltanks, dann nacheinander auf Finkenwerder, das ehemalige Verwaltungshochhaus der Deutschen Werft und das Airbus-Werk. Von Teufelsbrück fährt eine HVV-Fähre nach Finkenwerder. Hinter dem Mühlenberger Segelclub halten wir uns links unten, statt auf der Promenade weiterzufahren; das erspart uns die paar Stufen 400 Meter weiter. Der Blick wird weiter: Auf der anderen Elbseite liegt das Mühlenberger Loch, eine künstliche Elbbucht mit Süßwasserwatt und weit ins Wasser hineingebauten Airbus-Hallen. Dahinter die Kräne der Sietas-Werft und die Klappbrücke am Este-Sperrwerk , mitten im Strom die unter Naturschutz stehenden Inseln Schweinesand und Neßsand. Weit voraus sehen wir schon die Schornsteine des Kohlekraftwerks Wedel – und, je nach Wochentag und Gezeiten kommen uns kleine, große und ganz große Schiffe entgegen. Oder sie begleiten uns, und man wundert sich, wie langsam so ein Pott aussieht, und doch ist er wesentlich schneller als wir. An Blankenese radeln wir auf dem Strandweg (mit Autoverkehr) unterhalb des Ortes vorbei – eine bezaubernde Szenerie mit zahlreichen in den Hang gebauten schneeweißen Häusern, eher mediterran anmutend als norddeutsch-großbürgerlich. Ganz handfest dagegen die Fischsuppe im Restaurant auf dem Blankeneser Fähranleger; sie schwappt schon mal ein wenig im Teller, wenn ein Containerriese vorüberzieht. 

Am Elbufer nach Wittenbergen und weiter bis Wedel

Ab dem Falkentaler Weg – er führt zum Waseberg, der steilsten Straße Hamburgs und Schlüsselstelle bei den Cyclassic-Radrennen – ist das Falkensteiner Ufer wieder für den Durchgangsverkehr gesperrt. Wir passieren zwei Schiffswracks (einen ausgebrannten kleinen hölzernen Frachter aus den 20er-Jahren und ein vergessenes Barkassen-Heck) und radeln zwischen den Gebäuden und den Absetzbecken des alten Wasserwerks hindurch. Dahinter der Campingplatz am breiten Wittenbergener Sandstrand, rechts das baumbestandene Falkensteiner Hochufer. 300 Meter hinter dem Teich auf der Rechten, direkt am Ende des Elbhöhen-Wanderwegs, zweigt links als Fußweg das Rissener Ufer ab und führt zum kleinen Naturschutzgebiet Wittenbergener Heide. In Wittenbergen herrscht an warmen Sommer-Wochenenden ein Strandbetrieb wie an der Ostsee; man sitzt auf dem Anleger oder auf der Terrasse des früheren Fährhauses – es wurde bei der 76er-Sturmflut zerstört und nicht wieder aufgebaut – und sonnt sich, die Kleinen buddeln im Sand, und zukünftige Kapitäne auf Großer Fahrt versuchen die Richtfeuer für die Berufsschifffahrt zu verstehen. Vorsicht bei der Vorbeifahrt großer Schiffe: Der Schwall kommt plötzlich und kräftig und hat schon so manchen kleinen Sandburgenbauer umgeworfen! 

Nach einer Stärkung weiter nach Wedel

Nach erholsamer Pause radeln wir am Leuchtturm vorbei und den Otto-Schokoll-Höhenweg hinauf; er spendiert zwei schweißtreibende Minuten und einen herrlichen Fernblick weit ins Alte Land hinein. Wer sich den Anstieg spart und unten an der Elbe bleibt, muss dann allerdings am Ende des Wegs eine Treppe mit 40 Stufen bewältigen ... Die sind aber nicht schlimm, man kann das Rad schieben. Und bei dichtem Fußgängerverkehr ist diese Alternative sogar zu empfehlen, schließlich ist der schöne Höhenweg eigentlich nicht für uns Radfahrer gedacht
Das ehemalige Raffineriegelände der Mobil Oil müssen wir leider nördlich umfahren; der alte direkte Weg ist seit dem Abriss der Anlagen langfristig gesperrt. Wir radeln also auf Grenzweg und Tinsdaler Weg immer am Zaun entlang und biegen dann links in den Fußweg zum Heizkraftwerk. Es geht zwischen Kohlehalden und Resten der Gleisanlagen hindurch, am Haupteingang des Kraftwerks vorbei und dann nach links in den Graf-Luckner-Weg hinein. Auf dem Wanderweg durch das Wäldchen gelangen wir wieder ans Elbufer, dann folgen wir rechts dem hübschen Spazierweg durch die Seniorenwohnanlage hindurch und an der Hochuferkante entlang Richtung Schulau. Der Weg führt kurz vor der Schiffsbegrüßungsanlage wieder zur Elbe hinunter. Vorsicht, 34 Stufen (umfahrbar über die Pulverstraße hinter dem Kraftwerkseingang und dann links in den Straßenzug Galgenberg–Elbstraße– Parnaßstraße). Übrigens: An Wochenenden und Feiertagen fährt zweimal täglich ein HADAG-Schiff von Schulau zurück nach Hamburg. 
Vom Schulauer Fährhaus aus sind wir in wenigen Minuten am S-Bahnhof Wedel: rechts den Strandweg hinauf, nach wenigen Metern wieder rechts in die Hafenstraße, halblinks in die Bahnhofstraße und am Ende halbrechts über die B 431/Rosengarten hinweg und in den Bahnhof hinein.

Touren-Charakter

Diese Tour ist ein echter Hamburg-Klassiker: Sie führt direkt am Elbstrand entlang, mit ständig neuen und interessanten Ausblicken auf Schiffe, Werften und Hafenanlagen; später genießen wir den weiten Blick über die dicht bewachsenen Elbinseln. Und auf »unserem« Ufer lernen wir die schönsten Seiten der Elbvororte kennen. Kurz vor Wedel schließlich radeln wir auf dem Hochufer entlang, vor dem eindrucksvollen Panorama der hier schon breiten Elbe, des Alten Landes und der Harburger Berge weit hinten am Horizont.

Ort

Altona

Ausgangspunkt

S-Bahnhof Altona

Endpunkt

S-Bahnhof Wedel

Route

km 0: S-Altona, am Rathaus vorbei und hinunter nach Övelgönne, km 2: Övelgönne, immer auf der Elbpromenade entlang, km 6: Teufelsbrück, auf dem Wanderweg am Elbufer nach Blankenese, km 10: Blankenese, zwischen Elbstrand und Hochufer nach Wittenbergen, km 14: Wittenbergen, auf dem Hochufer nach Schulau, km 18: Schulau, vom Hafen durch die Stadt zum Bahnhof, km 20: S-Wedel, Endpunkt der Tour

Hütten

Zahlreiche Restaurants und Cafés an der gesamten Strecke

Information

Markierung: Zahlreiche unterschiedliche Elbuferweg- Markierungen, streckenweise auch mit dem Radrouten-Symbol »R8«.

Baden: Inoffizielle Badestelle an der Elbe in Wittenbergen, zeitweilig DLRG-überwacht (Vorsicht bei der Vorbeifahrt großer Schiffe, sie können hohen Wellenschlag verursachen!); Freibad Wedel, vom Schulauer Fährhaus 1 km die Schulauer Straße hinauf; Erlebnisbad »Badebucht« in Schulau.

Richtfeuer: Richtfeuer sind Schifffahrts-Leuchtzeichen; jeweils zwei stehen hintereinander in unterschiedlicher Höhe am Ufer, meist auf Türmen – einen davon haben wir am Strandweg in Blankenese passiert. Wenn das Schiff sich in Fahrrinnen-Mitte befindet, sind die beiden Richtfeuer eines Paares für den Lotsen genau übereinander zu sehen.

Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.